Ein immer wiederkehrendes Thema ist die Politur der Hauben von Rundumleuchten und Lichtbalken. In diesem Artikel will ich die oft erwähnte Methode des Nassschleifens mit anschließender Politur genauer vorstellen. Dieses Vorgehen bietet sich vor allem für stark verwitterte Hauben an, die eine Vielzahl von tieferen Kratzern aufweisen.
Beim Nassschleifverfahren wird die Haube nacheinander mit Schleifpapier der Körnungen 1000, 1500 und 2000 abgeschliffen. Danach erfolgt eine Politur mit gewöhnlichem Politurmittel aus dem KFZ-Bereich. Nach einer abschließenden Reinigung wird die Haubenoberfläche mit Plexus Plastikreiniger Versiegelt. Ich zeige das Vorgehen anhand einer gelben Haube von einem XL5000 Lichtbalken der Firma Code 3.
Zunächst die benötigten Materialien:
- Nassschleifpapier in Körnungen 1000, 1500, 2000
- 5 bis 10 Liter warmes Seifenwasser
- einen alten Lappen
- Lackpolitur für stark verwitterte Autolacke
- Poliermaschine aus dem KFZ-Bereich
- Plexus Plastikreiniger
- fusselfreies, unbedrucktes Baumwolltuch
- Testpattern v1.0
Für einen besseren Fotovergleich der Ergebnisse ein Referenz-Muster erstellt, das unter die Hauben gelegt werden kann, um die Ergebnisse besser verfolgen zu können. Das Muster ist im A4-Format, zeigt verschiedene Schraffierungen und Texte in unterschiedlichen Schriftgrößen. Die Vorlage kann hier als PDF heruntergeladen werden.
Die bearbeitete Haube weist starke Verwitterungen auf und das Plastik ist sehr matt. Der erste Schleifgang mit Körnung 1000 soll tiefere Kratzer entfernen und abstehende Plastiksplitter entfernen. Körnung 1500 glättet danach Kanten von den ausgeschliffenen Kratzern und der letzte Schleifvorgang mit Körnung 2000 entfernt die Spuren der vorherigen Schleifgänge.
Vor den Schleifdurchgängen sollte die Haube grob unter fließendem Wasser gereinigt werden, so dass kein Sand oder ähnliche Verschmutzungen mehr an der Haube haften. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass Hauben, die "innen" noch klar und glatt sind, nicht unnötig beschädigt werden. Meist betrifft die Abnutzung und Verwitterung nur die Außenseite der Hauben und man kann sich so eine eventuell sehr umständliche Bearbeitung der Innenseite sparen. Anschließen sollte die Haube abgetrocknet werden.
Nach der Grobreinigung zeigen sich die eigentlichen Schadstellen im Detail. Auf den folgenden Bildern sieht man deutlich das matte, verwitterte Plastik und die größeren Kratzer:
Nun kann der erste Schleifgang mit Körnung 1000 gestartet werden. Das Schleifpapier sollte dafür gut im warmen Seifenwasser getränkt werden. Lieber zunächst etwas zu viel Wasser nehmen, als zu wenig. Mit der Zeit tastet man sich automatisch an die optimale Wassermenge heran. Zu trockenes Schleifpapier stockt sehr schnell und macht das Schleifen unnötig anstrengend.
Jeder Schleifgang kann in drei Stufen unterteilt werden: horizontales Schleifen, vertikales Schleifen und erneutes horizontales Schleifen. Horizontal und Vertikal bezieht sich dabei auf die eigentliche Einbaulage der Haube. Meist wird also entlang der langen Kante begonnen.
In jeder Stufe werden lange Züge über die gesamte Haubenlänge gemacht, um Ungleichmäßigkeiten zu vermeiden. Die folgenden Bilder sollen die beiden Schleifrichtungen verdeutlichen:
Die Anzahl der Wiederholungen der Züge ergibt sich aus dem Zustand der Haube. Nach ein paar Zügen spürt man aber eine Veränderung der Haubenoberfläche und kann weiter fortfahren. Zur Kontrolle kann man vor allem bei dem Durchgang mit 1000er Körnung an bekannten Kratzerstellen mit dem Finger entlang fahren und fühlen, wie weit der Kratzer abgetragen ist. Keine Sorge: Bevor man eine komplette Haube weggeschliffen hat, fallen einem die Arme ab.
Nach dem Durchgang mit Körnung 1000 sollte man keine Panik bekommen. Die Haube kann unter Umständen noch matter aussehen, als vor dem Schleifen. Immerhin sollten nun die Kratzer weg sein und sich das Plastik deutliche glatter an fühlen. Die Haube sollte noch grob mit dem Lappen abgetrocknet werden, um Überreste des Schleifpapiers für die nachfolgende Runde mit feinerer Körnung zu entfernen. Außerdem kann der Arbeitsplatz gleich ein wenig trockengelegt werden. Das Schleifen kann eine ganz schöne Sauerei werden...
Es folgen die Durchgänge mit Körnung 1500 und 2000. Dabei nicht vergessen, die Haube nach jedem Durchgang abzutrocknen. Das Schleifen mit Körnung 2000 habe ich ungefähr doppelt so lange durchgeführt, wie bei den anderen Körnungen. Die Zwischenstufen können sich sehen lassen:
Ein direkter Vergleich einer unbearbeiteten Haube mit der Haube nach dem Schleifdurchgang:
Nun folgt die Politur mit der Poliermaschine. Ich habe die etwas weniger flauschige Baumwollhaube gewählt. Die Politur wird großzügig auf die Haube aufgetragen und dann mit ausgeschalteter (!!) Poliermaschine in die Baumwollhaube gerieben. Die Haube habe ich auf den Fußboden gelegt und mit einem Fuß beim Polieren fixiert. Um keinen Dreck oder Steinchen zwischen Poliermaschine und Haube zu bekommen, habe ich noch ein Tuch zwischen Haube und Fuß gelegt. Zuerst wird die eine Hälfte nun gründlich mit der Poliermaschine bearbeitet. Dabei sollte man immer bis an den Rand der Haube gehen, damit alle Stellen gleichmäßig bearbeitet werden. Mach einem Fußwechsel kommt dann noch die zweite Hälfte dran. Falls die Haube beim Polieren zu sehr vibrieren sollte, kann dies am Sitz der Baumwollhaube auf der Poliermaschine liegen. Lieber rechtzeitig eine Pause einlegen und alles richten! Der drehende Teller mit seinen paar tausend Runden pro Minute kann sonst eine ganz schöne Kraft entwickeln!
Nach der Politur sollte die Haube nun wieder sehr klar sein und keine Kratzer mehr aufweisen. Nach einer gründlichen Reinigung unter fließendem Wasser sieht das Ergebnis folgendermaßen aus:
Abschließend wird die Haube noch mit einem unbedruckten und fusselfreien Baumwolltuch mit Plexus Plastikreiniger eingerieben. Dies verschafft der Haube einen noch klareren und "weicheren" Glanz und wirkt gleichzeitig antistatisch und hält somit Staub besser fern.